Bildungs-
einrichtung
Kindertagesstätte
Bildung – ein lebenslanger Prozess!
Heute spricht man vom „kompetenten Säugling“ und meint damit, dass Kinder aktive Konstrukteure ihrer Bildungsprozesse sind. Sie sind von Anfang an sozial in einen Familienkontext und andere Gemeinschaften eingebunden. Ihre individuelle Entwicklung und Bildung steht im Mittelpunkt. Dem trägt heutige Bildungspolitik in Hessen Rechnung, indem sie das einzelne Kind mit seiner Individualität in den Vordergrund stellt und die Institutionen, wie Kindertagesstätten und Grundschulen aufgefordert sind, die gleichen Prinzipien und Grundsätze anzuwenden, wenn es um die Bildung und Erziehung von Kindern geht. Die Aktivitäten und Konzepte der Institutionen werden intensiver miteinander vernetzt, um ihre Wirksamkeit zu vervielfachen. Die ersten zehn Lebensjahre gelten als die lernintensivsten des ganzen Lebens.
Der Titel des Hess. Bildungs– und Erziehungs– Plan (BEP) ist Programm: Bildung von Anfang an und meint eine nachhaltige Optimierung der frühen Bildung. Somit sind Familie, Krippe, Kindergarten und Grundschule gleichrangige Bildungsorte. Familien, ErzieherInnen und LehrerInnen ermöglichen bis zum zehnten Lebensjahr eine Lernbegleitung, die den Fokus auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder lenkt. Entscheidend dabei ist die Qualität dieser „Lernbegleitung“.
In der „gemeinsamen Interaktion, im sozialen Dialog und im ko-konstruktiven Prozess findet Bildung statt“. So ist es im hessischen Bildungs- und Erziehungsplan beschrieben. Damit ist gemeint, dass Lernen in Zusammenarbeit stattfindet, also von den Erwachsenen und den Kindern gemeinsam gestaltet wird. Erwachsene bringen Kindern bedingungslose Wertschätzung entgegen und nehmen sie in ihren Äußerungen ernst. Mit einer kompetenzorientierten Grundhaltung dem Kind gegenüber, in Lerngemeinschaften, im Dialog, mit einem demokratischen Diskussionsstil und gegenseitigem Respekt begegnen sie sich.
Kinder lernen dabei, dass es verschiedene Wege gibt sich auszudrücken, die Welt wahrzunehmen und zu erleben. So können sie Sichtweisen von anderen besser verstehen, respektieren und wertschätzen.
Hierbei wird der Schwerpunkt auf die Bedeutung der Erforschung stärker betont als der Erwerb von Fakten. In einer Welt des kontinuierlichen Wandels sind Kompetenzen und Fähigkeiten wichtiger, als sich rasch veränderndes Fach- und Spezialwissen. Der Blick richtet sich auf die Entwicklung von Basiskompetenzen
(>>> siehe auch „Basiskompetenzen“) der Kinder, verknüpft mit Basiswissen.
Neben der Stärkung lernmethodischer Kompetenzen ist die Entwicklung von Widerstandsfähigkeit (Resilienz), die die Kinder befähigt, mit Veränderungen und Belastungen angemessen umzugehen, eine zentrale Aufgabe aller an Bildung und Erziehung beteiligten Personen.
Offene Arbeit
Die Offene Arbeit ist eine kindgemäße Pädagogik, die den
modernsten Erkenntnissen zum kindlichen Lernen entspricht.“
Die „Offene Kindergarten-Arbeit“ ist eine konzeptionelle Form, die das Kind in den Mittelpunkt des Geschehens stellt und es sich als Akteur seiner Entwicklung verstehen lässt.
In einer Gesellschaft, in der immer mehr Freiräume für die Kinder verschwinden ist es wichtig, den Kindern einen Bereich zu bieten, der ihnen Raum ermöglicht, ihren kindlichen Bedürfnissen nach zu kommen.
Sie brauchen Bereiche, in denen sie ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre Welt neugierig erkunden und erforschen können. Dies geschieht im sozialen Austausch mit anderen.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Lernen dann gut funktioniert, wenn dies ganzheitlich in einer anregungsreichen Umgebung geschieht. Um dem gerecht zu werden, muss das Umfeld des Kindes die unterschiedlichsten Anregungen bereithalten und einen motivierenden Charakter haben. Hier kann das Kind nun selbst tätig werden und sich in seinem ganz persönlichen Tempo und mit ganz persönlichen Interessen einbringen.
In einem „Offenen Haus“ bieten sich viele Lernerfahrungen für Kinder und Erwachsene. Die Kinder machen Lernerfahrungen in folgenden Bereichen:
Bereich Rollenspiel
Bereich Medien
Bereich Spiele, Puzzles
Bereich Bauen und Werken
Bereich Malen und Gestalten
Bereich Experimentieren und Forschen
Bereich Bewegung
Bereich Natur
Bereich Bistro
Bereich Flur
Was bedeutet die Offene Arbeit für das Kind?
Durch eine anregungsreiche Gestaltung der einzelnen Bereiche ist das Kind aufgefordert aktiv zu werden.
- Das Kind kann seinen Spielbereich nach persönlichem Interesse wählen und nach eigenen Bedürfnissen verweilen.
- Es gibt klare Regeln, sowie feste Zeit- und Raumstrukturen.
Diese können von den Kindern und den Erwachsenen im Haus gemeinsam erarbeitet und angepasst werden.
Regeln sind verbindlich und flexibel. - Die Kinder können Spielpartner aus allen Bezugsgruppen wählen – es können dabei differenzierte soziale Erfahrungen gemacht werden.
- Jedes Kind ist einer Bezugsgruppe fest zugeordnet. Die Kinder und die Bezugs-erzieher treffen sich einmal täglich im Morgen- bzw. Abschlusskreis.
Was bedeutet die offene Arbeit für die Erzieher?
- Jeder Spiel- oder Erfahrungsbereich ist nur einmal im Haus vertreten und jeweils ein Erzieher ist für einen unbestimmten Zeitraum für diesen zuständig.
- Die Erzieher beobachten und begleiten die Entwicklung des Kindes und bleiben im Austausch mit den Eltern.
- Die Erzieher beobachten das Spiel, um die Interessen der Kinder zu erfahren und weitere Anregungen einzubringen.
- Fähigkeiten und Kompetenzen der einzelnen Erzieher können in den Spielbereichen eingebracht werden.
- Sie bereiten die Umgebung vor und sind Ansprechpartner.
Basis-kompetenzen
Basiskompetenzen
- bilden die Grundlage für körperliches und seelisches Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Kindes
- sind Vorbedingung für das Zusammenleben in Gruppen und Familie
- helfen bei der Bewältigung des weiteren Lebensweges
- unterstützen das Kind in unterschiedlichen Situationen des Lebens zurechtzukommen
- motivieren zu einem lebenslangen Lernen
In unserer Kindertagesstätte finden die Kinder die Bedingungen, ihre ganz
persönlichen Kompetenzen zu erkennen, zu nutzen und zu erweitern.
In Zusammenarbeit mit Ihnen möchten wir das Kind dabei unterstützen und ihm
Bedingungen anbieten, die es zur Entfaltung seiner Kompetenzen benötigt.
Der Text zur Förderung der Basiskompetenzen in unserer Kita wird noch weiter ergänzt.